„Für Veränderungen ist es nie zu spät“

Julie Sturm | Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach (EVK)

Julie Sturm

Julie Sturm hat mit 40 Jahren eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Hauswirtschafterin beim Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach begonnen und arbeitet heute als stellvertretende Leiterin der Hauswirtschaft. Davor war sie selbständig tätig.

Berufliche Neuorientierung

Mit 40 Jahren noch einmal eine berufliche Neuorientierung? Für viele Menschen sicherlich unvorstellbar. Julie Sturm hat diesen Schritt gewagt und beim Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach (EVK) kürzlich erfolgreich die Ausbildung zur staatlich anerkannten Hauswirtschafterin beendet und unterstützt die Abteilung jetzt als stellvertretende Hauswirtschaftsleitung.

„Für Veränderungen ist es nie zu spät“,

„Für Veränderungen ist es nie zu spät“, sagt die heute 43-Jährige aus Köln-Dellbrück. Nach einer beruflichen und privaten Veränderung arbeitete sie zunächst in der Hausreinigung des EVK. Hauswirtschaftsleiter Sebastian Schneider erkannte schnell das Potenzial von Julie Sturm und bot ihr eine Ausbildungsstelle im Unternehmen an. Für die alleinerziehende Mutter bedeutete dies eine neue Perspektive, aber auch eine große Herausforderung während der dreijährigen Ausbildungszeit.

„Ich weiß, wie es ist, Chef zu sein.“

Schneider erinnert sich: „Sie hat sich von Anfang an durch großen Ehrgeiz ausgezeichnet und im Arbeitsalltag einen emphatischen Umgang mit Kollegen gepflegt und dabei schnell Führungskompetenzen gezeigt.“ Fähigkeiten, die Sturm in ihrem früheren Beruf als Selbstständige lernte: „Ich weiß, wie es ist, Chef zu sein.“ Und weil die Stelle der stellvertretenden Hauswirtschaftsleitung gegen Ende ihrer Ausbildung passenderweise vakant war, bekam sie das Jobangebot.

Julie Sturm folgt damit dem Beispiel von Sebastian Schneider, der damals ebenfalls am Ende seiner Ausbildung direkt stellvertretender Hauswirtschaftsleiter wurde. Der nächste Schritt ist auch schon geplant: Ab August besucht sie die Fachschule für Ernährungs- und Versorgungsmanagement in Düsseldorf und strebt in drei Jahren die Meisterprüfung an. Damit wäre sie dann auch selbst als Ausbilderin zugelassen. Für die Unterrichtszeit von zehn Stunden pro Woche wird Sturm vom EVK freigestellt und die gesamten Kosten werden übernommen.

Ihre Entscheidung für einen Neuanfang im Bereich der Hauswirtschaft würde sie rückblickend jederzeit wieder so treffen, sagt Julie Sturm. „Es ist ein wirklich schöner und abwechslungsreicher Beruf, der den Geist fördert und fordert.“ Sebastian Schneider wirbt ebenfalls für sein Berufsfeld: „Der Job wird oft unterschätzt, dabei ist er sehr spannend und wird in der Arbeitswelt händeringend nachgefragt.“ Das EVK punkte zudem mit einer großen Vielfalt, die nicht viele Unternehmen bieten könnten.
 
Julie Sturm Tipps an alle, die sich auch mit dem Gedanken tragen eine berufliche Umorientierung zu wagen: Sich trauen, Veränderungen im Leben zu wagen, egal welche Situation und welches Lebensalter. Man ist nie zu alt, um sich umzuorientieren und etwas Neues auf die Beine zu stellen. Mut haben! Und sich nicht vom Leben festfahren lassen – den Blick nach links und rechts wagen, um seinen Horizont zu erweitern. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

„Es ist ein wirklich schöner und abwechslungsreicher Beruf, der den Geist fördert und fordert.“

Infos zur Ausbildung zur/zum staatlich anerkannten Hauswirtschafter/in

Auszubildende des EVK werden in den Bereichen Stationsservice zur hauswirtschaftlichen Versorgung und Betreuung von Patienten, im Veranstaltungsmanagement, der Nahrungszubereitung und in der Hausreinigung eingesetzt. In der Regel werden sie nach der Ausbildung übernommen. Die Ausbildung befähigt grundsätzlich zur Arbeit in vielen sozialen Einrichtungen, aber beispielsweise auch im Hotel- und Gastgewerbe.

Das EVK unterstützt auch bei der beruflichen Weiterentwicklung bis hin zu einem Studium der Ökotrophologie, ein Studienfach der Ernährungs- und Haushaltswissenschaften. Kooperationspartner ist die Landwirtschaftskammer Rheinland. Neben der praktischen Ausbildung im EVK findet an ein bis zwei Tagen pro Woche Unterricht am Berufskolleg Bergisch Gladbach statt. Die Ausbildung ist vergütet. Im ersten Lehrjahr verdienen die Auszubildenden 1068,22 Euro brutto im Monat, im zweiten Jahr steigt das Gehalt auf 1118,20 Euro brutto und das dritte Ausbildungsjahr wird mit 1164,02 Euro brutto entlohnt.

Wer sich für die Ausbildung interessiert und Fragen dazu hat, kann sich an den Hauswirtschaftsleiter Sebastian Schneider wenden.

EVK Bergisch Gladbach
Sebastian Schneider
Ferrenbergstraße 24
51465 Bergisch Gladbach
Telefon: 02202 122-1700

Wir sind einer der größten Arbeitgeber im Rheinisch-Bergischen Kreis und bieten ein breites Spektrum an beruflichen Möglichkeiten und Ausbildungsberufen in verschiedensten Bereichen. Als Gesundheitspartner für das ganze Leben liegt unser Schwerpunkt im medizinischen und pflegerischen Bereich, aber auch klassische kaufmännische und handwerkliche Beschäftigungen sowie technische Berufsfelder wie etwa die Informationstechnik gehören zu unserem Angebot. Neben dem Krankenhaus gehören zwei Senioreneinrichtungen, ein ambulanter Pflegedienst, ein Hospiz, eine ambulante Reha-Einrichtung sowie ambulante Praxen zu unserem Unternehmen.

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